Da gab's ja in den letzten Tagen viel Getoese um www.peerblog.de, inklusive der Ankuendigung einer Ueberpruefung, ob da nicht irgendwie gegen die gesetzlichen Regeln zur Parteienfinanzierung verstossen wuerde.
Nun, jetzt ist wohl Schluss mit dem Blog, wie man an etlichen Stellen nachlesen und -hoeren kann (kam vorhin sogar in den Nachrichten des Deutschlandfunks).
Der Grund: die wurden "gehackt". Mit "CIA-Methoden". Zumindest behauptet der Chef der Agentur, die den Peerblog ins Leben gerufen hat, das, schreibt der Spiegel hier. Ich zitiere mal von dort aus dem vorletzten Absatz:
"peerblog.de ist als normale Website online gegangen. Firewalls gegen unerwünschte Eindringlinge auf CIA-Niveau kamen und kommen für uns nicht in Frage", heißt es dort. Das offene Konzept habe nun aber dazu geführt, dass die Inhalte der Seite nicht mehr geschützt und von Hackern jederzeit manipuliert werden könnten.
An anderen Stellen (Links werde ich evtl, noch nachreichen) wird angemerkt, dass der Peerblog schlicht von einer DDoS-Attacke geplaettet wurde. Da wuerde ich echt nicht von CIA-Niveau reden wollen.
Ich habe selbst vor ein paar Tagen mal einen Blick auf den Blog geworfen, weil Zeit Online einen laesterlichen Artikel dazu geschrieben hatte. Bis zum Inhalt bin ich leider nicht vorgedrungen, aber auf jeden Fall lief der Peerblog in einem handelsueblichen Wordpress auf einem Miet-Server von Strato. Sowas kostet irgendwo zwischen 40 und 60 Euro im Monat (wenn es ein echtes Blech ist, virtuelle Maschinen sind meines Wissens noch billiger).
Da haben wir also Kostenlossoftware und Billighoster, moeglicherweise etwas "Webdesign" und ein paar "Redakteure", die da so ein wenig vor sich hinbloggen. Und das fuer 6-stellige Betraege, wie in der Presse und im Netz geschrieben steht. Das ganze Ding sollte bis zur Bundestagswahl laufen, also knapp 8 Monate. Fuer Bereitstellung, Betrieb und inhaltliche Bestueckung eines Blogs in einem Zeitraum von 8 Monaten 100000 Euro (oder mehr, 6-stellig kann ja auch 999999 Euro bedeuten) zu kassieren, ist schon echt heftig. Und dann nach ein paar Tagen wegen DDoS zusammenzuklappen und aufzugeben, ist noch etwas heftiger. Aber vielleicht haben die Betreiber das Geld ja trotzdem kassiert. Und vielleicht war's ja gar nicht die DDoS-Attacke oder die "Hacks aui CIA-Niveau" sondern die ueblen Kritiken und der Vorwurf der versteckten Parteienfinanzierung. Who knows?
Ach ja: ein wenig vorwaerts- (85.214.39.68) und rueckwaerts (h2126938.stratoserver.net.) nach www.peerblog.de zu spaehen, liefert letztlich dieses sehr professionelle Bild. Ist sicher 100000e Euro wert.
ps: ja, ich habe hier so ein komisches Zaehlpixel drin. Von der VG Wort. Nicht, weil ich hier tierisch Kohle abzocken will (da gibt's ja sowieso nur irgendwas zwischen 10 und 20 Euro pro Text und Jahr), sondern weil speziell das VG Wort Gezaehle ziemlich -- aeh -- merkwuerdig ist, und ich da etwas mehr Erkenntnisse brauche.
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